(warp/rough trade)
seitdem
ich das erste mal departments of eagles neben grizzly bear legte, ist
für mich ganz klar, dass daniel rossen das eigentliche mastermind von
grizzly bear darstellt - eine einschätzung, die sich mit der letztjährigen
cant von chris taylor nochmal verstärkte. wenngleich es natürlich viel
detailarbeit gibt, die unterschiede zu tage fördert, liegt bei department
of eagles alles offen dar. wären diese scheiben weitere im opus von grizzly
bear, niemandem würde etwas komisch vorkommen.
und nun erscheint die erste soloplatte von daniel rossen, gitarrist
und sänger bei grizzly bear und die eine hälfte der grandiosen department
of eagles. da nimmt es nicht wunder, wenn mein mitbewohner fragt, was
grizzly bear denn jetzt veröffentlichen wollen (deren aufnahmen zum neuen
album, so habe ich das bei facebook verstanden, sind wohl schon abgeschlossen),
als ich die cd einlege und wir uns gemeinsam aufs hören freuen. sicherlich
ist es auch überhaupt nicht falsch. weit weg vom bekannten befindet sich
auch diese solo ep nicht, doch finde ich diese platte noch etwas eigenständiger.
um die musik von grizzly bear zu beschreiben, benutze ich immer das
bild, dass sich eine supergroup aus beatles und beach boys hinter einem
unglaublich schweren samtvorhang versammelt und deren schönsten melodien
spielen. der vorhang legt eine vermeintlich unendliche schwere in die
songs, schließt diese ab und ein. auf silent hour/golden mile lüftet
daniel rossen diesen vorhang. die songs atmen mehr. tatsächlich treten
die ähnlichkeiten zu besagten bands auch stärker in den vordergrund, ohne
dabei auch nur den hauch von eigenständigkeit herzuschenken. daniel rossen
ist einer der ganz großen songschreiber, diese ep wieder eine offenbarung.
wäre ich ein grizzly bear, ich würde auch auf herrn rossen hören.
(afp)
daniel
rossen @ facebook
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