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die! die! die! - harmony

(golden antenna/broken silence)

die! die! die! - harmonyecht total nett! da triggert der albumtitel "harmony" erstmal schön herbstlich-winterliche sehnsüchte und phantasien, oder läßt mit seinem albumcover zumindest an eine harmlos-loungige atmo denken und dann brettern die neuseeländer die! die! die! ohne auch nur mit der wimper zu zucken einmal quer durch meine gehörgänge. vielen dank! wobei mich der bandname hätte stutzig machen müssen, insbesondere die dreimalige aufzählung und dann noch das jeweilige ausrufezeichen. kein punkt, kein komma, "die"ausrufezeichen! aber man macht sich ja keine vorstellung heutzutage, was nicht alles möglich ist und auf welch merkwürdige ideen menschen kommen um ihrer band einen namen zu geben (von namen für ihre kinder wollen wir hier gar nicht erst sprechen...), und ob - und wenn ja - welch zusammenhang da zur musik herzustellen ist. auf jeden fall machen die! die! die! auf "harmony" keine anstalten eine irgendwie geartete harmonie zu verbreiten. vielmehr wird hier von beginn post punkig mit hohem tempo losgelegt. vereinzelt erinnern sie mich damit an die frühen wipers, vielleicht auch den gun club, also an einen bastard aus frühem indierock und post punk. daran hätte ich grundsätzlich auch gar nichts auszusetzen, auch wenn ich mich - wie gesagt - eher auf was anderes eingestellt hatte. nur gelingt es dem neuseeländischen trio - bis auf zwei ausnahmen - auf "harmony" leider nicht sich mit ihrem songwriting irgendwie weiter in meinem kopf festzusetzen. die umschreibung "brettern" war da schon ganz richtig. die einzelnen songs machen mächtig lärm und veranstalten einen ordentlichen aufriss, aber das wars dann auch schon. da ist es bezeichnend, das die beiden - für meinen geschmack - besten nummern auf diesem ihrem immerhin bereits vierten langspieler vor allem erst einmal das tempo drosseln. dazu gesellt sich beispielsweise bei "seasons revenge" fast so etwas wie shoegaziger pathos und schon hat der song etwas zum einklinken. oder der psychedelisch abschluß "get back", der zwar auch sehr krachig und kompromisslos ist, im albumverlauf aber doch eine willkommene abwechslung darstellt. beides fände ich eigentlich vielversprechende ansätze um größere musikalische abwechslung auf "harmony" zur geltung kommen zu lassen. von der band selber wurde das aber offenkundig nicht so gesehen und so kann ich ihnen auf ihrer noisigen spritztour nur bedingt folgen...
(mf)

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