(memphis industries/indigo)
ich
habe lange überlegt, wie diese rezension eröffnet werden sollte, denn
bei dem bandnamen kommen mir sofort eröffnungen wie "musik, ein weites
feld..." oder "die beiden brüder beackern.." in den schelmischen sinn,
aber dann hab ich mich für einen etwas seriöseren ansatz entschieden.
also straight to the facts: field music sind eine 2 mann kapelle aus
england (die brüder david und peter brewis), die mittlerweile schon ihr
viertes studioalbum zu wege gebracht haben und sich im bereich der sixtiesaffinen
psychedelischen popmusik herumtreiben.
ähnlich wie das letzte mgmt album ist auch dieses eine verbeugung vor
der produktionsweise der sechziger jahre und es kann auch mit einer
ähnlichen fülle an ideen aufwarten. was besonders auffällt, ist dass es
eben keine songsammlung ist, sondern eher wie eine durchgehend aufgenommene
jamsession wirkt und am stück gehört gehört. das ist manchmal charmant,
manchmal wünscht man sich aber auch sehr, dass die beiden einen geistesblitz
weniger verwurstet hätten und den dafür in einen wirklichen hit verwandelt
hätten. denn soviel ist schon nach dem ersten hören klar: diese beiden
haben das potenzial eine wirklich grandiose platte zu machen - melodieverständnis,
eine wohlklingende stimme, gute ideen: alles da und ihre instrumente
können sie auch spielen. wuff! also alle daumen hoch, wenn sie nicht
- wie sie im letzten song zugeben - ständig auf der suche nach dem "new
thing" wären und dabei lakonisch verkünden "i m wasting my time, but what
can i do".
es ist ganz schade, aber damit treffen sie den nagel auf dem kopf des
hörers. diese platte wirkt mit ihrem skizzenhaften geist wie ein nicht
eingelöstes versprechen, aber zumindest eines auf hohem niveau. gerade
wegen des jamigen charakters fällt es recht schwer, einzelne songs herauszuheben,
zumal sie auch ohne hörbare pause ineinander übergehen und auch gerne
mal wie in "so long then" mit einem einminütigen instrumentalintro beginnen,
sich dann für 35 sekunden zu einem wirklich tollen beach boy artigen
song mausern. nach 2:06 ist es dann aber auch wieder vorbei und eine
glamrockidee zwitschert wiederum für einige augenblicke vorbei bis sie
von der nächsten filmmusikartigen skizze abgelöst wird.
dieses album würde ich nicht zwingend kaufen, aber ich bin sehr gespannt
auf das nächste und wie immer gilt: selber hören ist das sicherste...
(da)
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