(search/broken silence)
es
beginnt mit dem auflegen einer platte. die nadel legt sich kratzend
auf das schwarze gold und die blues gitarre bahnt sich ihren weg ins
mystische nirgendwo: "i wonder why all planes are leaving but mine".
abner jay ist nicht fern, die friedensbewegung zu zeiten des vietnam
krieges wartet im knarzenden schaukelstuhl auf der hölzernen veranda.
"old ideas", der zweite song auf "family tree", grooved im stile eines
chuck berry auf crack, dass die whiskeyflasche schweißgebaded wankt.
frankie chavez heizt dem alten blues mit brachial rockenden gitarren
und treibenden drums ein, feiert das chaos und die lust auf musik. chavez,
beheimatet in portugal, nimmt uns auf seinem album "family tree" auf
eine aberwitzige reise durch die musikgeschichte mit. angefangen im
southern blues hören wir im verlauf der 12 songs slidegitarren sowie
psych- und peacefolk. jedes lied ist ein kleines juwel, dass für sich
stehend überzeugt. ein homogenes album ist "family tree" dabei jedoch
nicht. aber das stört kaum, denn chavez weiss den moment in einer solch
fesselnden art zu inszenieren, dass das davor und danach vergessen wird.
dabei scheint der blues das gesamtwerk zusammenzuhalten, sogar dann,
wenn wir ihn kaum mehr hören. anders als die wohl besten modernen interpreten
des traditionellen blues genres, die cave singers und brmc, feiert chavez
die ausufernden einflüsse, von led zepplin, the brian jonestown massacre
bis hin zu bob dylan, rodriguez und whispering pines. ein ziemlicher
wahnsinn, im positiven sinn. zurücklehenen, whiskeyflasche auf, dem saxophon
lauschen ... wo immer dessen klänge auch herkommen mögen.
jf
frankie
chavez @ myspace
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