frankie rose - interstellar
(memphis industries/indigo)
na
da hat die wahl new yorkerin frankie rose wohl eine musikalische entwicklung
im schnelldurchlauf vollzogen. gerade (2010;) noch mit dem debut direkt
aus der verhallten sixtiesken girlgroupgarage gekrabbelt, nun schon
mit dem nachfolger "interstellar" einmal tief durch die 8ts
gewatet. was sich so einfach in zwei zeilen niedergeschrieben vielleicht
wie ein recht radikaler bruch liest, ist in sich aber schlüssig. tatsächlich
ist es aus den 6ts nämlich nicht all zu fern in die achtziger. insbesondere
im schmelztiegel brooklyn und nochmals besonders fokussiert im label
"captured tracks" wird dies deutlich. die zutaten zum jeweiligen
sound werden anscheinend freigeistig und eigenwillig kombiniert. so
klingen die einzelnen elemente wie drums, bass oder gitarre auf vielen
veröffentlichungen eben mal lo-fig, scheppernd, fuzzig nach sixties.
oder wie auf "interstellar" der treibende bass, die teils
fast klischeehaften synthetischen drums und natürlich die ordentliche
prise synthies nach 8ts und wave. oder beides miteinander kombiniert...
siehe die raveonettes! hier sorgt insbesondere letzteres für das signifikant
veränderte soundbild. weiter fällt auf, dass die mittdreißigerin frankie
rose mit ihrem gesang ebenfalls deutlich an prominentere stelle in den
arrangements gerückt ist, sich also nicht mehr hinter der musik versteckt.
und guck mal an, sie kann singen. sehr schön sogar.
so muss ich mich also korrigieren. all das wird kein zufall und auch
keine entwicklung im zeitraffer sein. die gebürtige kalifornierin hat
gut 15 jahre musizieren auf dem buckel, dabei maßgeblich bei vivian
girls und dum dum girls mitgewirkt und jetzt, da auch die zusammenarbeit
mit ihrer band "the outs" beendet ist, scheint es zeit zu
sein für diesen vielleicht lange gereiften nächsten schritt. mir gefällts!
(mf)
frankie
rose @ world wide web
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