the fresh & onlys - long slow dance
(souterrain transmissions)
nach
den crocodiles oder big troubles hat sich nun mit den the fresh &
onlys eine weitere von jenen - sehr liebgewonnenen - amerikanischen
psychedelia- und lofi-bands mit dem pop-gen infiziert! gerade heraus,
ist "long slow dance" ihre mit abstand eingängigste und glatteste
veröffentlichung. "harmloseste" habe ich aber nicht gesagt,
das muss von da hinten aus dem plenum eingeworfen worden sein ;) aber
mal im ernst. noch auf ihren beiden eps "august in my mind"
und "secret walls" aus 2010 und 2011 scheppert und hallt das
quartett aus san francisco ziemlich ausgelassen vor sich hin. zwar nicht
so auf den punkt gebracht wie auf ihrem bisher besten album "play
it strange", welches es ohne weiteres mit den new yorker kollegen
von crystal stilts aufnehmen kann, aber immerhin, die musikalische verortung
blieb identisch. "long slow dance" empfinde ich dagegen als
deutlichen bruch mit den bisherigen releases. die immer schon vorhandenen
poppigen tupfer in ihren songs wurden hier gegenüber dem verhallten,
teils auch garagigen sound komplett in den vordergrund geschoben und
fordern an der ein oder anderen stelle ihren preis. auch the fresh &
onlys müssen sich insbesondere der erkenntnis stellen, dass tiefgründiger
pop manchmal nur einen gitarrenriff, einen bläserpart, einen choreinsatz
weit von poppiger plattitüde und harmlosigkeit entfernt liegt. befand
man sich früher in bester amerikanischer gesellschaft, so fühle ich
mich nun ein ums andere mal beispielsweise an das spätwerk des britischen
dandys divine comedy erinnert. damit ich abschließend nicht falsch verstanden
werde. den amis gelingt hier über viele songs der schritt hin zu wohlproduzierter
fast etwas altersmilde stimmender popmusik, nur gibt es daneben 1. so
zwei bis vier ausnahmen ("executioner's song", "foolish
person") und 2. stehe ich dieser - für mich doch etwas überraschenden
veränderung - durchaus kritisch gegenüber...
(mf)
the
fresh & onlys @ world wide web
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