gary - hey turtle, stop running!

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(siluh records)
mit
dem dritten album in acht jahren scheint sich die indiepop-kapelle um
robert stadlober und rasmus engler endlich gefunden zu haben. der charme
einer besseren schülerband ist abgelegt und das profil endlich geschärft.
ok, die helden der jugend haben bei gary unverändert ihre spuren hinterlassen
und prägen ihren gesamtsound auch auf "hey turtle, stop running!",
doch das gute ist, das es nur bei wohltuenden zitaten bleibt und nicht
bis hin zu irgendwelchen coverversionen ausgereizt wird. gary scherren
sich einen dreck um trends und hypes und hecheln nicht irgendeinem soundtechnischen
hipstertum hinterher sondern frönen dem geiste, der indiepop anfang
der 90er ausmachte. guided by voices, teenage fanclub, the lemonheads
standen charmant pate und songs wie die kleinen hits "mazunete"
oder "you lou an stephen ca, 1995" hätten evan dando oder
robert pollard nicht besser hinbekommen.
warum allerdings das nette aber doch eher beliebige "love is love"
als single ausgekoppelt wurde wird wohl ihr geheimnis bleiben und das
niedliche "twisted beds" klingt doch etwas arg nach "it’s
about time" von the lemonheads. das wars aber schon mit der kritik.
bei elf songs keinen wirklich derben hänger zu haben ist heutzutage
ja auch schon eine gekonnte leistung. zum schluß ein fazit: gary haben
sich im kreis der wichtigsten deutschen deutsch/öterreichischen indiepop-bands
etabliert und helfen miles, naked lunch und readymade endlich loszulassen.
sie haben eine richtig feine und zeitlose indiescheibe gemacht, die
ich euch wärmstens empfehlen kann!
(benny ruess)
gary
@ world wide web
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