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get well soon - the scarlet beast o'seven heads

(city slang/universal)

get well soon- the scarlet beast o'seven headsein sommeralbum vom drama-melancho-meister konstantin gropper? das klingt absurd, aber funktioniert. es ist zwar eher das schwülheisse, schweisstreibende wetter mit ordentlich hitzedunst über dem berstenden beton als ausgelassenes strandtreiben, aber dennoch wirkt es beschwingt und im reinen mit der umwelt. die umwelt ist in diesem falle mannheim, wohin sich gropper zurückgezogen hat, um sich fernab des berliner overloads daran zu machen, einmal kein album über den weltuntergang zu schreiben. immernoch klingen die songs groß und episch, aber diesmal ein wenig mehr nach disney-musical, und man scheint sich dem bewusst zu sein, heißt doch ein song sogar "disney". gropper hat sich zum ziel gesetzt, sich locker zu machen und ein bisschen dolce vita zuzulassen, und das hört man bei aller immer noch vorhandenen melancholie. ironie steckt in jeder zeile und es ist herrlich zu hören, dass er sich nicht allzu ernst nimmt, auch wenn er mit "the last days of rome" eine grandiose anti-zynismus-hymne fabriziert hat. die musik steht oft in faszinierendem gegensatz zu den texten, wie bei "a gallows", dem wohl tatsächlich sommerlichsten stück. die zwei instrumentalstücke verwirren derart, dass sie im gesamtbild wichtig sind um die fantastische dynamik des ganzen fördern. mit "you cannot cast out the demons (you might aswell dance)" als letzten song blickt er tanzend in die zukunft und wir können uns freuen, was wir als nächstes von get-well-soon-mastermind gropper hören werden! mit "the scarlet beast o'seven heads" ist ihm jedenfalls ein zeitloses, märchenhaftes meisterwerk gelungen, das so manchen get well soon-fan überraschen wird.

(christian meyer)

get well soon @ myspace