gravenhurst - the ghost in daylight
(warp/rough trade)
einfach
unglaublich! das warten hat nicht nur ein ende, nein, jeder tag, jede
woche in den letzten fünf jahren war es wert, gewartet zu haben! "the
ghost in daylight" - album nummer fünf von gravenhurst aka nick
talbot - ist einfach das beste was er bisher releast hat und damit so
etwas wie die vorläufige krönung seines 10jährigen schaffens. die noiseausbrüche
des vorgängers "the western lands" sind hier wieder gänzlich
vergessen. stattdessen kann man beim hören von "the ghost in daylight"
durchaus anfangen, sich ein wenig um talbots psychohygiene zu sorgen.
selten hat zuletzt ein gesamtes album mein herz so fest umklammert gehalten
wie dieses. flirrt die singleauskopplung "the prize" noch
mit angenehm leichter sphärischer melancholie aus den boxen und lebt
dabei in ganz besonderem maße von talbots gesang, so ist es damit dann
bei "fitzrovia" vorbei. untermalt durch immer wieder auftauchende
aus weiter ferne zu hörende gitarrennoisefetzen, die an die ankündigung
eines heftigen gewitters erinnern, kriecht etwas unbestimmt düsteres
schwer und fast schmerzhaft acht minuten lang an einem hoch. da ist
das leichte akustische gitarrenspiel im nächsten song "in miniature"
fast eine wohltat nur um sich dann im etwas später folgenden "islands"
- meinem zweiten absoluten albumhöhepunkt - erneut bedrohlich gen dunkelheit
zu neigen... und seinen gebührenden abschluß mit der weiteren akustikballade
"three fires" zu finden. kurzum, dem mann aus bristol ist
mit "ghost in daylight" einfach ein psychfolkwerk der extraklasse
und eines der alben diesen frühjahres gelungen.
(mf)
gravenhurst
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