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guided by voices - let's go eat the factory

(fire records/cargo)

guided by voices - let's eat the factorynostalgie ist doch ein schönes ding. ohne große bedenken kann man darin baden, einfach die vergangenheit glorifizieren ohne sich weiter damit aufzuhalten wie es wirklich war und kann dabei der ach so trostlosen gegenwart auch gleich noch eins vors schienbein geben. selbstredend das man sich nach immerhin über 6 jahren bei einem neuen album von gbv einem nostalgischen taumel kaum entziehen kann. zumal vorher lang und breit kommuniziert wurde, dass robert pollard für "let's go eat the country" jene mitglieder wieder um sich versammelt hat, welche guided by voices in den 90ern zu jenem kultstatus verhalfen, welcher bis heute nachhallt bzw. durch die derzeit sehr aktive amerikanische lo-fi-szene aktueller denn je ist. von daher, jetzt erstmal tief durchgeatmet, puls wieder einfangen und reingehört... bereits nach wenigen stücken ist dann klar wohin die reise im wesentlichen geht. zurück in die bereits erwähnten frühen bis mittleren 90iger jahre. wie früher stehen auch hier die einzelnen songs über die gesamte albumlänge wie unvermittelt und ohne weiteren bezug nebeneinander (was es mir schon früher eigentlich unmöglich machte ein gbv-album komplett durchzuhören). auch die länge der einzelnen stücke nähert sich wieder deutlich der eineinhalbminutenlänge an. und in diesem zusammenhang versteht es sich fast von alleine, das "let's eat the factory" über zwanzig titeln - genauer einundzwanzig - platz bietet. selbst die lo-fi attitüde jener vergangenen schaffensphase wird hier wieder konsequent aufgegriffen, sicherlich auch gewährleistet durch die eigenproduktion dieses 16ten albums. nach mehreren durchläufen ist es denn auch fast, als wären sie nie weg gewesen. ich picke mir wie immer meine liebsten songs raus, vornehmlich jene bei denen pollard seine näselnden vocals irgendwo zwischen völliger belanglosigkeit und melancholie verortet (z. b. "doughnut for a snowman"), sehe ihnen die ein oder andere psychedelische soundcollage nach und erfreue mich zu guter letzt nicht nur an einem energetischen collegerocksong wie "the unsinkable fats domino", sondern an diesem einfach sehr gelungenen "comeback-album"...
(mf)

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