howler - america give up
(rough trade/beggars)
als
ihre ersten songs "told you once" und "back of your neck"
anfang letzten jahres auftauchten, witterten schon einige briten in
howler aus minneapolis die neue amerikanische antwort auf die arctic
monkeys. feiner surfpunk-pop der in dieselbe kerbe wie the drums, best
coast oder surfer blood hauen will, aber auch nicht wirklich eingängiger
ist. gerade surfer blood scheinen für mich immer noch die beste von
den letztgenannten bands zu sein und haben mit ihrer wirklich großartigen
ep "tarot classics", die im dezember 2011 erschien, die messlatte
ziemlich hoch angesetzt. diese können howler leider nicht überspringen,
doch sie reißen die latte nur knapp. howler klingen auch immer ein bißchen
nach niedlichen fans von the cramps und the jesus & mary chain.
leider nur nicht so cool zudem fehlt es ihnen an catchy hooklines. auch
aus ihrer liebe zu chuck berry, jon spencer blues explosion und the
beach boys machen die vier jungspunde keinen hehl und bedienen sich
völlig ungeniert an deren sound-und song-ideen. vielleicht macht gerade
diese dreistigkeit sie so sympathisch. "america give up" ist
eine rauhe, rumpelnde, nach vorn treibende indie-surf-rock-platte, die
man wirklich ein paar mal hören muß, bevor irgendwas bei einem im hirnkasten
zündet und langfristig hängenbleibt. wenn es dann aber "klick"
gemacht hat, können sie einen bei den eiern haben und die platte taucht
umgehend in den eigenen jahres-top 20 2012 auf. für die ganz großen
indie-hits hat es zwar nicht gereicht, wenn man das tolle "told
you once" mal ausnimmt, aber für das obere-mittelfeld haben sich
howler mal ganz locker qualifiziert. mit dem kauf dieser scheibe macht
man daher nichts falsch, im vergleich zu dem ganzen öden kram der gerade
veröffentlicht wird.
(benny ruess)
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howler
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