hundred in the hands - red night
(warp/rough trade)
eher
als eine rote nacht würde ich den beiden von hundred in the hands eine
ruhige nacht wünschen. eigentlich soll ihre heimat brooklyn - zumindest
im vergleich zu manhattan am jenseitigen ufer - ja wirklich ganz entspannt,
fast beschaulich sein. und doch hat "red night" erstmal wenig
relaxtes und heimeliges (ihr wisst schon, jeder kennt jeden, das dorf
in der großstadt). vielmehr werden wir hörer von sängerin eleanore everdell
und partner jason friedman fast ein wenig grob in eine ziemlich düstere
atmosphäre gestoßen. der opener "empty stations" pustet denn
auch - nach einem bedrohlichen intro - nach kurzer zeit recht roh, hart
und mit seinem vor sich hergetragenem "krawall" irgendwie
auch ein wenig platt aus den boxen. eigentlich lauscht man einem soundbrei
aus dem sich dann vereinzelt die vocals und keyboardelemente herauslösen.
dieser erste eindruck hält zwar nicht über die ganze albumlänge vor,
wird beispielsweise gleich von stück zwei "recognize" wieder
etwas zerstreut. und doch bleibt so ein grundgefühl, welches "red
night" verbreitet. und dabei ist ein möglicher wohlfühlfaktor ziemlich
kleingeschrieben. ob es nun die schneidende gitarre bei "come with
me" ist, der bedrückend pulsierende bass beim titelsong oder das
ähnlich lästig unscharf arrangierte "stay the night". hundred
in the hands haben mit ihrem zweiten werk ein atmosphärisch dichtes
und düsteres häufig auch kühles werk geschaffen, zu dem der direkte
zugang nicht unbedingt leicht gemacht wird!
(mf)
hundred
in the hands @ world wide web
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