islet - illuminated people
(turnstile/pias)
hatte
ich nicht gerade erst einen annähernd 10minütigen albumeinstieg vorgesetzt
bekommen? richtig, bei den tindersticks. ganz im gegensatz zu dem ruhigen
fast hypnotischen opener der britischen landsleute, geht die fahrt des
kollektivs aus cardiff hier in eine ganz andere richtung, soviel ist
bereits nach wenigen minuten klar. bis dahin hat es mit ein wenig vorgeplänkel
erstmal gut zwei minuten gedauert bis kraftvolle drums eingesetzt haben
die mich sofort an health, tame impala und andere psychedelic rock combos
denken ließen. weiter gab es in kurzer folge diverse verschachtelte
rhythmus- und tempowechsel zu hören, einen gesang, der irgendwie an
einen gequetschten mark e. smith erinnerte und psychedelische gitarrensounds
die insgesamt doch einen ziemlich wirren höreindruck hinterließen. im
weiteren verlauf ihres debuts "illuminated people" setzt sich
dieses hörerlebnis weiter fort und islet lassen ihre hörer einfach nicht
mehr zur ruhe kommen. jeder moment der harmonie wird nach kürzester
zeit konterkariert, jeder melodiöse part zeitnah durch rhythmuswechsel
oder andere unerwartete stilmittel zerstört. psychedelic rock war da
eingangs schon das richtige schlagwort. allerdings ist es für mich nach
den gut 50 minuten spielzeit auch wirklich gut mit diesem irren spannungsgeladenen
trip. man kann sich zwar auf das systematische in der musik von islet
einstellen. hinter jeder ecke wartet das unerwartete, was eben noch
galt gilt jetzt schon nicht mehr usw usw. nur was genau da als nächstes
mit dem hörer angestellt wird ist völlig unkalkulierbar und wie gesagt,
an einer ganzen portion "illuminated people" habe ich dann
erstmal genug zu kauen...
(mf)
islet
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