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janosch moldau - lovestar

(motor/rough trade)

janosch moldau - lovestarmeine "schwarzen" zeiten sind ja bereits über 15 jahre vergangen. trotzdem erinnere ich mich noch gut daran, dass die goth- und gruftszene (mit ihren ganzen verästelungen und spielarten) bereits schon damals musikalische innovationsschübe vermissen ließ... stattdessen gabs viel gesumpfe im eigenen saft. selbst die letzte verjüngungskur mit post-post punk bzw. neo wave bands wie interpol und editors als speerspitzen und zahlreichen weiteren im fahrwasser kam als quereinsteiger aus indieaffinem kontext. gleiches gilt für das bis heute nicht versiegte 8ts elektropop-revival mit bands wie client, ladytron, hurts oder zoot woman. und genauso verhält es sich nun hier mit dem dritten album des süddeutschen janosch moldau. bereits nach wenigen songs komme ich mir vor, wie beim murmeltiertag. 15 jahre vergangen und doch alles beim alten. moldau bleibt mit seiner definition von elektropop so ziemlich nah an der vorgabe, wie sie depeche mode in ihrer phase von 86 bis 90 mal gemacht haben, versehen vielleicht noch mit einer prise wolfsheim. im original meistens immer noch unerreicht und unverändert unglaublich fesselnd, versprüht "lovestar" dagegen nur den charme eines lauwarmen aufgusses.
camouflage haben es einst mit ihren singles "the great commandment" und "love is a shield" vorgemacht. um besser als das original zu sein muss und dabei gleichzeitig auf den ewig gleichen sounds rumnuckeln zu dürfen, muss man echte pop-, radiohits, whatever raushauen. so ist insbesondere das wenig überzeugende songwriting ein weiterer grund, warum "lovestar" - immerhin der erste langspieler moldaus, der von einer plattenfirma veröffentlicht wird - insgesamt einen altbackenden höreindruck hinterläßt.
(mf)

janosch moldau @ wolrd wide web