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the jezabels - prisoner

(play it again sam/rough trade)

the jezabels - prisonerdas quartett aus sydney galt seit ihren ersten beiden eps als die neue pophoffnung australiens. das wurde nun mit ihrem debut-album "prisoner" und dem platz 1. in den australischen charts fett unterstrichen! doch ist dieser hype wirklich gerechtfertigt? die band um sängerin hayley mary, die wie eine neuproduktion von stevie nicks oder kate bush rüberkommt und nicht mit den längst ausgestorben geglaubten gesten des stadionrocks der 80er spart, haut also kräftig in die kerbe des romantischen bombast-pops. bands wie heart, jefferson airplane, fleetwood mac geistern in den gehörgängen irgendwie immer mit wenn man the jezabels hört. sicher ist es mutig, das hayley mary keine scheu davor hat dem ganzen soundgerüst durch ihre stimmliche dramatik und theatralische performance eine bedeutende note zu verleihen, doch was hilft es, wenn man sich auf dem gesammten album nie von dem eindruck der zu gewollten kate bush kopie trennen kann? dazu haben sie es trotz toller bombastischer kompositionen nicht geschafft große pop-hymnen zu schreiben. lediglich passagen und auszüge lassen gänsehaut entstehen. wo es ihre kanadischen kollegen von arcade fire genial verstehen, das trotz aller arrangements und überladender produktion am ende einfach mal ein guter popsong herauskommen muß, verzetteln sich the jezabels auf "prisoner" einfach zu oft in progrock-ideen und einem etwas albern wirkenden stadionpathos. das ist etwas schade, den in den sehr guten songs wie "endless summer", "trycolour" oder "nobody nowhere" zeigen sie ihr großes potential. "prisoner" ist kein schlechtes album, taugt aber wenig für den dancefloor und das radio. es fehlt einfach nur noch die große single, doch dann könnte einer weltkarriere nichts mehr im wege stehen.
(benny ruess)

the jezabels @ world wide web