(rocket girl/rough trade)
es
gibt musiker, die einen von der ersten minute an aufhorchen lassen.
bei jon de rosa ist dies der fall: seine stimme ist aufrichtig, als
würde er sünden beichten und und gebrochen, als wüsste er, dass gott
keine erlösung erteilt. de rosa erzählt geschichten, wie auch cohen
lieder zu musikalischen gedichten transformiert. derosa singt bedächtig
seine verse, als gealterter troubadour in einer modernen welt. verloren,
mit vocal standards der 40er, teenage jukebox hymnen und mod und girl-groups
sounds der 60er. sein name fällt nach denen von wyatt, walker, sinatra,
cash und cohen. natürlich ist dies ein wenig zu hoch gegriffen und doch
ist man fasziniert - und dies soll gar nicht bieder klingen - von der
souveränität, die "a wolf in preacher's clothes" birgt. einem
unprätentiösen album mit harmonischen balladen und folkpopsongs, simplen
songstrukturen, die die essenz des albums - das erzählen - betonen.
charles newman (magnetic fields, gospel music) produziert 'a wolf' zurückhaltend,
mit großartigem gespür für harmonie: wie die alt anmutenden 40er und
50er jahre sounds, hängt auch derosas stimme seinen worten hinterher.
als wolle er inne halten, von einer verlorenen zeit eingeholt werden.
doch es gibt zu viele geschichten, die derosa noch zu erzählen hat.
und so lauschen wir gespannt, ganz wie den großen erzählerinnen und
erzählern unserer zeit.
jf
jon
derosa @ world wide web
|
|