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jonquil - point of go

(blessing force/cooperative/universal)

jonquil – point of gower vom new folk retro hype, der seit einigen jahren ein bisschen zu erfolgreich die runde macht, die nase voll hat, der sollte hier bereits aufhören zu lesen und sich gar nicht erst die mühe machen, in die musik von jonquil reinzuhören. es ist schon etwas absurd, dass es heutzutage fast schon cool ist, bands wie fleetwood mac und earth, wind and fire zu verehren und nachzuahmen. jonquil, ein quartett aus oxford, das als sextett bereits zwei recht unerfolgreiche alben veröffentlicht hat, machen keinen hehl daraus, dass sie sich liebend gern im besagten kitsch-pop der späten siebziger jahre wälzen, und dies durchaus überzeugend. sänger hugo manuel - sein soloprojekt chad valley mag einigen bekannt sein - trällert mit glasklarer stimme, teils zum falsetto hochgeschraubt, fröhlich und unschuldig durch einen radiohit nach dem anderen und möchte dabei gern wie morrissey klingen (was ihm nicht gelingt). "run" dürfte es in die clubs schaffen, ist ja auch mal schön, wenn all die depressiven indie kids zu positiven upbeat popsongs tanzen. und wenn man erstmal akzeptiert hat, dass "point of go" vor kitsch nur so trieft, dann wird man sich in eine ballade wie "this innocent" verlieben. es ist unbestreitbar, dass sich jonquils neues album in die gehörgänge festsetz, ob man das nun mag oder nicht. denn selbst wenn einem der aufmunternde calypso-sound von "point of go" auf den geist geht, weil man ja bereits alle ben folds alben besitzt und selbst davon nicht alle gut sind, wird man sich dabei ertappen, den einen oder anderen song auf dem weg zur arbeit vor sich hin zu summen. aber das ist wahrscheinlich das geheimnis von guter popmusik.

(torben deinert)

jonquil @ myspace