karin park - highwire poetry
(state of the eye/alive)
fällt
mir schwer zu glauben, dass die frau auf dem cover - karin park herself
- tatsächlich erst 25 jahre alt ist. wenn man es nett formulieren wollte,
könnte man sagen, dass sie einfach viel reifer und ernster ausschaut.
wenn man es böse ausdrücken wollte, würde man es wahrscheinlich "frühzeitig
gealtert" nennen. welcher seite man auch zuneigt, die immer noch
junge schwedin hat bereits eine lange musikalische karriere erlebt,
u.a. nach der umsiedelung richtung norwegen mit einem charthit in der
neuen heimat. knapp zehn jahre später ist karin park unüberhörbar bei
zeitgenössischem elektrosound angelangt, der angesichts des gleichen
produzenten, an the knife und fever ray erinnert. das wort "pop"
habe ich allerdings ganz bewußt umschifft. zwar sind die arrangements
auf "highwire poetry" teils recht eingängig und im besten
sinne poppig (z.b. "restless"). andere wiederum sind es in
ihrer verschleppten kälte so gar nicht (z.b. bei "tiger dreams").
und kommen dazu dann die vocals von karin park - welche ebenfalls entfernt
an karin dreijer andersson, frontfrau von the knife - erinnern, so ist
es mit einer unmittelbaren zugänglichkeit erstmal gänzlich vorbei. noch
näher erscheint mir allerdings der vergleichende blick hinüber zur großen
isländischen vorreiterin allen skandinavischen elektropops - zu björk.
ähnlich wie bei ihr, ist der gesang von karin park wiederholt so sperrig,
spitz und in seinen fast atypischen intonationen aufschreckend. mich
versetzt sie damit auf jeden fall ein ums andere mal in aufregung und
verleidet mir so fortlaufend den spass am hören ihres vierten langspielers
"highwire poetry".
(mf)
karin
park @ world wide web
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