(city slang/universal)
lambchop
ist so eine band, die fast schon gandalfgleich irgendwie immer da war.
ich erinnere mich noch an zeiten, in denen schlecht kopierte glitterhouse
bestellzettel untereinander getauscht wurden und schon damals waren
lampchop eine art institution unter den folk/country/americana bands.
die unfassbar einprägsame stimme von kurt wagner bildete auf den bisherigen
14 alben (unzählbare eps und sonstige dreingaben nicht mitgezählt) den
erkennbaren fixpunkt. mit seinem tiefen bass bariton erzählt er altersweise
geschichten, mit dem lambchoptypischen sehnsuchtsvollem ausdruck in
den songs.
es handelt sich bei dieser band um eine der wenigen, bei der man sich
nie sorgen machen muss, dass sie ein wirklich schlechtes album machen
werden. dieses hier ist besonders leise geraten und fordert vom hörer
ein hohes maß an aufmerksamkeit, will man die songs in gänze erfassen.
allerdings stört die musik auch als hintergrundbemalung nie und wäre als
score zu einem film sehr gut vorstellbar. selten klang eine derart große
band – bis zu 18 musiker zählen zum festen stamm des nashville-kollektivs
– so leise und unauffällig, zumal für manche aufnahmen noch streicher
aus london und austin ins studio gequetscht wurden. eben jene streicher
sind auf dem ganzen album sehr präsent, während die übrigen instrumente
sich in minimalismus üben.
auch wenn das neue werk so ruhig geworden ist, hat es aber dennoch eine
lustige geschichte zu bieten, was den namen des albums angeht. kurt
ist großer fan des baseballteams der new york mets – deshalb wollte
er das neue album mr met nennen. schöne idee, aber die anwälte der mets
sind augenscheinlich keine lambchop fans, sodass sie eine verwendung
des teammaskottchennamens ablehnten. in der ersten enttäuschung war major
league bummer als neuer albumtitel im gespräch, doch stattdessen heißt
es nun schlicht mr m. da kann sich wohl niemand beschweren....
fazit: nur für fans ein muss, für alle anderen zumindest ein tipp.
(da)
lambchop
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