home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

maccabees - given to the wild

(cooperative/universal)

maccabees - given to the wilddas dritte album der maccabees aus brighton ist ein sehr reifes und progressives werk mit ansprechenden texten geworden. immerhin haben sie es geschafft sich aus dem post-britpop-korsett zu lösen und den inflationären stakkato-gitarren-sound der vorgängeralben abzustreifen. so bietet "given to the wild" dem geneigten zuhörer ein werk voller wellenförmiger harmoniepassagen, soundwänden und feinen wave-einflüssen.
besonders ihre liebe zu talk talk läßt sich hier und da deutlich raushören. allerdings muss man kritisch anmerken, das der schlüssige popsong - anders als bei den vorbildern aus den 8ts - auf "given to the wild" leider zu oft baden geht. nur der vorabsingle "pelican" und dem guten "went away" gelingt es da vollends zu überzeugen. viele der songs wirken in ihrem aufbau nicht zuende durcharrangiert, auch wenn man den willen erkennt ein reifes, pompöses werk zu schaffen. da wo die aktuellen meister ihres faches, arcade fire, den pathos und die hookline im richtigen moment zusammenbringen, verzetteln sich the maccabees leider zu oft. wenn man ihnen böses wollte, könnte man ihnen sogar eine cheezige parallele zu coldplay nachsagen. dieser eindruck liegt aber weniger an den soundstrukturen, als vielmehr an dem manchmal sehr weinerlichen gesang von sänger orlando weeks. dazu die nervös wirkenden pop-hooklines und die sphärischen plingel-plangel gitarren, die es leider immer irgendwie verpassen einen mitzureißen. diese verweigerungshaltung hat bis auf die beiden singles auf "given to the wild" methode und es bleibt jedem selbst überlassen, ob man sowas mag. dennoch sei hier am ende angemerkt, das das album bei mehrmaligen hören wächst und live wahrscheinlich besonder glänzen könnte. ich bin da sehr gespannt...
(benny ruess)

maccabees @ facebook