mariee sioux - gift for the end
(almost music/broken silence)
der
opener von "gift for the end", dem neuen studioalbum von mariee
sioux, ist knapp sieben minuten lang. "homeopathic" heisst
der song, der das überragende album einleitet. was als traditional mit
guitar picking und sanftem gesang beginnt, endet als folkloristisches
neo-hippie kunstwerk. ganz unscheinbar legen sich psychedelische elemente
in die folkloristischen melodien, umgarnen hypnotisch die zuhörer und
das genre. mariee sioux beweisst eine kunstfertigekit, die nur die wenigsten
musikerinnen und musiker innehaben: das komponieren von komplexen liedern.
wo ein (zu unrecht?) gefeierter patrick watson immer wieder scheitert,
folgt mariee sioux den grossen werken der espers und eines andrew bird.
doch ihre musikalischen wurzeln liegen, anders als die von baird und
bird, nicht im osten der vereinigten staaten, sondern im kalifornischen
nevada city. vielleicht spielt deshalb mariee sioux immer wieder mit
folkloristischen elementen des amerikanischen westen und entfernt sich
stärker von gotischen einflüssen. die sanften country balladen eines townes
van zandt schwingen in all den zauberhaften und aufregenden liedern
von "old magic" bis zu dem dem albumtitel gleichnamigen "gift
for the end" mit und die panflöten rufen die ladies of the canyon
um joni mitchell und linda perhacs immer wieder ins gedächtnis. "gift
for the end" ist, anders als sioux' debut album "faces in
the rocks", weniger den wurzeln des traditional verpflichtet. es
ist freiheitlicher, dem lebenswandel kaliforniens ähnlich, und weiss
doch um die notwendigkeit, die musikalischen traditionen nicht aus den
augen zu verlieren. in jeder hinsicht ein überragendes album!
jf
mariee
sioux @ www
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