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nada surf - the stars are indifferent to astronomy

(city slang/universal)

nada surf - the stars are indifferent to astronomy1996 veröffentlichten nada surf ihr debut ‘high/low’. im herzen des debüts steht die single ‘popular’: ein gelungener lauter, zynischer kommentar zum selbstverliebten leben der ‘90er. 16 jahre später erscheint, ‘the stars are indifferent to astronomy’. zehn songs, die belegen, welch weiten weg die band aus dem new yorker brooklyn gegangen ist. ihr sound findet den höhepunkt mit den alben ‘let go’ und ‘that weight is a gift’. nicht nur bilden nada surf den für das barsuk label typischen westcoast sound entscheidend mit aus, sie finden mit ‘let go’ und ‘that weight is a gift’ auch zu neuen höhen in der popmusik; mit einmaligen melodien und gespenstisch schönen harmonien. lyrisch raffiniert staunt man immer wieder über die qualität der songs und über die konzepte der alben. auf ‘stars’ vereinen nada surf alles, was war, was ist und was kommen wird; ein versuch von universalpoesie in zehn liedern. ‘stars’ ist bandgeschichte, harmonie von sanftem gesang über treibenden gitarren, die unschuldigkeit und die ‘teenage dreams’ des westcoast sound; ein album mit wenigen höhepunkten, aber auf einem sehr hohen niveau, nicht unbedingt künstlerisch, aber immer kunstvoll. ein song auf ihrem neuen album heisst ‘jules and jim’ und zitiert den vielleicht besten französischen film. das lied vor ‘jules and jim’ ist ‘when i was young’, das lied, das folgt heisst ‘the moon is calling’. beinahe zu banal sind solche abfolgen, und doch sagen sie mehr über die bandgeschichte aus, als jedes interview. wir sehen auf ‘stars’, wie die entwicklung der band nicht nur selbstreflexiv thematisiert wird, sondern wie sie zur geschichte wird, geschichte ist und bereits zur geschichte geworden ist. nada surf wissen das und singen uns gegen ende des albums ‘let the fight do the fighting’, eine entschleunigte popballade, über harmonie statt trennung, zwischen rationalität und poesie. was noch kommen wird, verrät uns nicht einmal der schlusspunkt ‘the future’. wie in der romantischen literatur wird man noch einige alben zur erkenntnis hören müssen. darüber kann ich mich nur freuen.

jf

nada surf @ myspace