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nedry - in a dim light

(monotreme/cargo)

nedry - in a dim lightbjörk, björk! erster gedanke nach den ersten gesangsfetzen. doch dann drückt sich zum ersten mal der extrem finstere, wabernde bass in den raum, über hektisch zuckende elektronische beats, bis synthie-flächen darüberquellen und dann sind wir schon mittendrin in diesem album, das durchweg diesem stil treu bleibt und das es dem hörer anfangs wahrlich nicht einfach macht. wahnsinnig experimentelle, meist ungemein druckvolle elektronische musik mit oftmals stark verfremdeten gitarren zur untermalung, oder schweren klavierakkorden ("float") und in weiten teilen fast monotonen, verhallten weiblichen spoken-word-vocals ("violaceae"), denn oftmals wird nicht gesungen. der bass sträubt sich manchmal fast widerborstig gegen das vorgegebene korsett der songs (z.b. "havana nights") knarzt und kratzt gegen das beat-gezappel an, was in sehr lebhaften strukturen und faszinierenden brüchen mündet, da dennoch alle elemente zu jederzeit fest miteinander verwoben sind. und in solcherlei kontrasten und widersprüchen liegt die stärke der platte. die band selbst nennt das "post-electro/post-dubsteb" und das trifft es wohl ziemlich genau. sehr empfehlenswert für fans von björk, portishead, den frühen (!) goldfrapp und blonde redhead.

(benjamin lippert)

nedry @ myspace