(novoton/broken silence)
neo
wave is dead! gut 10 jahre nach der wiederbelebung des wave-genres losgelöst
von der letztlich stillosen gothicszene und fernab irgendwelcher lästiger
gruftklischees scheint erstmal wieder die luft raus zu sein. schade,
aber so ist wohl der lauf der dinge. interpol spielen spätestens mit
ihrem letzten album keine rolle mehr, die editors haben sich musikalisch
neu orientiert, die horrors bewegen sich unverändert am rande. zwar
gab es in den letzten jahren auch noch gute alben, etwa von o. children
und veil veil vanish und auch die schweden von exploding boy sind immer
noch eine bank. nur, der große kreative schub, die qualitative überzeugungskraft
fehlte vielen releases. bedauerlich das es dem schwedischen trio paper
hier mit seinem zweiten album "mischmasch" letztlich auch
nicht anders ergeht. bedauerlich vor allem deshalb, da es der band eigentlich
nicht an überraschenden guten ideen fehlt und insbesondere das langweilige
brummkreiseln vieler kollegen um die ewig gleichen musikalischen zutaten
wohltuend vermeidet. "mischmasch" ist also kein lupenreines
gitarrenwavealbum sondern kombiniert - wie der albumname bereits erahnen
lassen könnte - allerlei elemente miteinander. etwa so, knallige überdrehte
synthies á la melody club oder schön retroesk synthiepoppig treffen
auf noisige gitarren und interpoleske vocals. doch trotz dieser - wie
ich finde - eigentlich guten ausgangsvoraussetzungen können mich paper
nie so richtig überzeugen. denn innovation und experimentierfreude ist
das eine, gutes songwriting und eine einprägsame hookline das andere.
letzteres wird hier von mir ein ums andere mal schmerzlich vermisst...
(mf)
paper
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