sebastian tellier - my god is blue
(record makers/alive)
es
würde mich ja nicht wundern, wenn sich an sebastian tellier die geister
scheiden. genie oder überschätzter freak? auf der einen seite wurden
seine songs mehrfach für soundtracks verwendet (u.a. in sofia copolas
"lost in translation"), er selber hat auch bereits einen kompletten
film mit seiner musik bestückt. zudem hat er mit "la ritournelle"
einen popsong für die ewigkeit im programm. ohne frage ein genialer
songwriterischer moment des franzosen. und all das spricht zumindest
dafür, dass sebastian tellier mit und ob seiner musik geschätzt wird
(ob es zu einer attribuierung "genie" reicht vermag ich natürlich
nicht zu sagen). auf der anderen seite gibt es da jetzt sein aktuelles
album "my god is blue". und das hat genau zwei lichte (oder
besser erleuchtende) momente, hinterläßt bei mir ansonsten aber vorwiegend
verwunderung und langeweile. "sedulous" kann es mit refrain
und arrangement gut mit besseren folktronicmomenten z. b. der beta band
oder auch der dänischen choir of young believers aufnehmen. "magical
hurricane" dagegen ist eine unglaublich gute sonnendurchflutete
und gleichzeitig tief melancholische psychfolkballade. alles andere
ist dann ausgehend vom cover ("nobody fucks with the jesus!"),
über die 98er "moon safari" sounds, nichtssagende schmalzige
instrumentals und wieder zurück zum albumeinstieg "pepito bleu"
(wenn ich enigma hören will, dann nur mit und von michael cretu!) zwar
sehr eigen eventuell auch selbstverliebt (von daher durchaus mit erhöhtem
freakfaktor) aber doch auich wenig zwingend und kaum überzeugend...
(mf)
sebastian
tellier @ facebook
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