(pias/rough trade)
anja
franziska plaschg kommt aus wien. "narrow" ist ihr zweites studioalbum,
ihr künstlername: soap and skin. wurde ihr debüt "lovetune for vacuum"
zurecht in den einschlägigen feuilletons gefeiert, scheint "narrow" kaum
beachtung zu finden. viel hat sich im vergeleich zum zurückhaltenden
erstlingswerk verändert: "narrow" ist trotz introvertiertem beginn um
ein vielfaches radikaler, musikalisch und lyrisch, und ist unweit von
performance-kunst angesiedelt. bereits der opener "vater", in deutsch
gesungen, trifft den zuhörer weitestgehend unvorbereitet: "lass mich
rein, rein, beinhart wie du sein, lass mich in dein aug' hinein, ich
will es seh'n, die prüfung besteh'n, ohne pein, ohne pein,-lass mich
rein, du stein, mir hilft kein warten und kein wein, kein schreien".
das songwriting ist wenig kunstvoll, aber kritik ist immer schwierig,
wenn emotionale und autobiographische themen verhandelt werden. trotzdem
passen musik und lyrik nicht zusammen, gehen gegeneinander, wenig harmonisch
und einmal mehr: wenig künstlerisch. während das folgende "voyage voyage"
hoffnung macht, wird man bereits mit dem darauf fogenden song "deathmental"
wieder enttäuscht. musik und gesang schleppen sich durch eine musikalische
landschaft ohne harmonie und ohne leben. "life lays in your heart like
a coffin" singt anja franziska plaschg, und ich glaube ihr diesen vers
aufs wort. doch ich sehne mich nach harmonie, nach meldodien. der vers:
"stop faking suffering like a child" hilft wenig und richtet mehr schaden
an, als dass er hilft. "narrow" ist ein emotional aufwühlendes kunstwerk,
kein gutes musikalbum. es mag als performance funktionieren, als musikalbum
tut es das nicht.
jf
soap
and skin @ myspace
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