tammy ingram - love war
(solaris empire/broken silence)
mehr
und mehr verdichtet sich mit etwas abstand hier bei mir in hamburg der
eindruck, als hat sich da um solaris empire in den letzten sechs jahren
so eine richtige - im metaphorischen sinne - mucker-wg an zugezogenen
und urberliner musikern gegründet. und den künstlerischen dreh- und
angelpunkt bildet da eben jenes mit viel herzblut betriebene solaris
empire label. auch die singer-songwriterin tammy ingram ist seit 2009
eine wahlberliner musikerin. ursprünglich aus australien stammend und
dort bereits mit frontfrauerfahrungen in einer rockband gesegnet, brachte
der umzug einmal quer über den erdball auch den wunsch nach einer neuen
musikalischen ausrichtung mit sich. und mit diesem debut liegt nun das
ergebnis dieses vielfältigen umbruchs vor. tammy ingram geht auf "love
war" fast klassisch zu nennende indiefolkige wege. alle songs sind
zurückhaltend angelegt, dominiert von ingrams gesang und gitarrenspiel.
ihre vocals kann man sich irgendwo zwischen tracey thorn, nina persson
und tori amos angesiedelt vorstellen. das grundgerüst ihrer arrangements
aus gitarre und gesang, welches live nur durch den einsatz eines loop-pedals
ergänzung erfährt, wird hier mit allerlei anderen instrumenten angereichert.
gehört bei unzähligen folkigen releases der letzten jahre ja fast schon
zum guten ton und führt mich tatsächlich zum wesentlichen kritikpunkt
an "love war". diesem album fehlt so etwas wie ein alleinstellungsmerkmal.
es gibt erfolgsversprechende songwriterische momente, etwa "ask
not for whom my bells tolls" und "a place for you in my heart",
aber insgesamt fehlt es diesem debut zu oft an dem besonderen moment,
der besonderen idee, der besonderen melodie um es deutlich von anderen
ähnlichen releases hervorzuheben...
(mf)
tammy
ingram @ world wide web
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