(domino/gotogo)
was
ist das hier nun genau? psychedelisch, experimentell, träumerisch, melancholisch,
sphärisch, monoton? ja. das ist es. alles. "you wish you were red",
die vorab-single steht im grunde pate für das gesamte werk. sehr verspielte,
detailverliebte songs, auch vielleicht erst auf den zweiten blick, da
diese dennoch oft auf immergleichen akkordfolgen basieren und sich unentwegt
um sich selbst zu drehen scheinen. doch diese monotonie wird aufgebrochen
durch sphärische klangflächen, durchsetzt mit teilweise irrwitzigen
elektronischen effekten (oder kniffen wie dem grandiosen basslauf in
"black circle") und dazu disharmonischem gesang, manchmal fast an anika
erinnernd, der gefühlt permanent einige tonlagen daneben liegt, was
hier aber ein unschlagbares stilmittel für sofortigen wiedererkennungswert
ist. dem kompletten werk wohnt gleichzeitig eine enorme schwere durch
diese zum teil fast starr vor sich hinmäandernde musik inne und hat
gleichzeitig eine leichtigkeit durch hüpfende klavierparts oder den
tupfenden bass (oder gitarre) verliehen bekommen, was im zusammenspiel
eine faszinierende stimmung mit ganz eigentümlicher dynamik ergibt.
das album ist wie ein verwackeltes foto. alles wirkt unscharf, ohne
genaue umrisse, ecken und kanten und über weite strecken fließen die
songs geradezu unbemerkt ineinander. ein sehr einnehmendes album. in
jedem moment strahlt es souveränität aus und bleibt über die gesamte
spieldauer ein unglaublich interessanter, faszinierender und vor allem
spannender trip, bei dem man unentwegt das gefühl hat, in jeder sekunde
könnte etwas neues, unerwartetes passieren.
(benjamin lippert)
trailer
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