(musikfladen)
uijuijui
räumen ab. das schockt, das ist aufmüpfige unterhaltung.
ich sehe keine gründe, warum "einer hupt immer" nicht auf jeder
party gespielt wird. alles ist inspiriert und energetisch. tongue in
cheek, clever, und modern getextet, alles verständlich. überall sind menschen
und einer hupt immer. irgendwo zwischen exzess und burnout, aber immer
mit einem charmant-süffisanten lächeln ausgestattet katapultiert sich
die band um sänger und kulturelles mastermind, hiphop-kenner und radiomacher
(wärmstens sei die sendung "willkommen bei kaisers auf tide 96.0"
empfohlen) zackiboy alias thorben kaiser. wohin? keine ahnung aber jedenfalls
mit wucht. uijuijui werden das gute gewissen hamburgs, die masters of
love, eine integrierende kraft im besten sinne.
"was für eine band" denkt man, wenn man das sieht und hört. schlagzeuger
breavman sitzt mit seinem weitgehend elektronischen kit ganz "kraftwerkesk"
an der organischen schnittstelle zwischen livemusik und playbacks. jimmy
ungarn (cool as fuck!) verziert - versiert mit effektvollem gitarrenspiel
die szenerie. naomi sample liefert die perfekten vorlagen für zackiboys
skills. immer im spagat zwischen massenkultur und anspruchsvollem pop,
zwischen eurodisko und andreas dorau mit mondänen beats, mit kultiger
videospiel-simplizität oder mit fein durchdachten arrangements, die aber
nie zu verspielt werden. alles ist im flow. und das trifft.
urlaub vom urlaub. die größe einer band lässt sich manchmal auch an ihren
b-seiten ersehen. "der berg ruft" ist nicht etwa eine coverversion
des 90er billigstdancefloorstücks ("wossochta? sellerie?"),
sondern eine metapher. zackiboy denkt ganz beiläufig an die messnerbrüder
und resümiert provozierend "lasst uns lieber auf dem boden bleiben".
eine aussage, die die musik reiz- und wirkungsvoll kontrastiert, so
dass dem hörer nichts bleibt, als auf die auflösung im dritten song der
ep zu hoffen und warten.
"für immer freunde" schafft es tatsächlich, eine klammer zu
heften. es funktioniert vielschichtig. ironisch und gleichzeitig aufrichtig.
eine vollkommen unpeinliche hymne, um sich am ende einer party in den
armen zu liegen.
(joachim franz büchner)
uijuijui
@ myspace
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