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will stratton - post-empire

(talitres/rough trade)

will stratton - post-empirees ist ein sentimaler beginn, den will stratton auf seinem neuen album "post-empire" zu beginn inszeniert. zurückhaltend, getragen von streichern, beginnt die erste komposition "you divers" untypisch für einen musiker aus new york. wenn die akustikgitarre die streicher ablöst, bewegt sich stratton hin zur folklore, aktuellen folkkünstlern aus dem amerikanischen nordosten nicht unähnlich. dabei sind strattons lieder zurückhaltender als die eines william fitzsimmons, weniger dramatisch, weniger abhängig von einer exzentrischen künstlerpersona. trotzdem zieht sich das emotionale geschichtenerzählen leitmotivisch durch das album, während das gitarrenspiel zwei unterschiedlich folkloristische traditionen vereinen soll. doch die rauen klänge des teils an country angelehnten gitarrenspiels können sich gegen die feinen harmonien der ostküsten folklore nicht entscheidend durchsetzen. es sind intime geschichten, die stratton in sein mikrophon haucht, die das album bestimmen. bedrängt von bedrohlichen elektrischen gitarren und lärmenden drums, klingt strattons gesang zuweilen ängstlich und kraftlos. aber er überkommt jede bedrohung mit seinem talentierten gitarrenspiel, überrascht mit choralem gesang und findet harmonie in jenen momenten, in denen die streicher zurückkehren und die moderen bezüge gänzlich verloren gehen.

jf

will stratton @ facebook