(bella union/ cooperative music)
beunruhigend
ausgedrückt: mit dem aktuellen tonträger "always" gibt es keine großen
überraschungen. beruhigend ausgedrückt: xiu xiu bleiben sich selbst
und ihrem konzept ein weiteres album lang treu.
trotz einer kleinen umbesetzung zum letzten langspieler weichen die
fünf musiker aus san jose nämlich kaum von ihrem gewohnten sound ab.
elektronische elemente zwischen krach und industrielärm, meist jedoch
recht tanzbar, treffen auf allerlei analoge instrumente, die stets verspielt
und mit schrägen melodien anders klingen und genutzt werden als bei
anderen bands. dazu die zitternd leidende stimme jamie stewarts, dessen
texte liebe und hass sowie schönheit und verderben stets gleichziehen
und sich nie vor unangenehmen themen wie prostitution, mord oder selbstzweifel
sträuben. das ist sperrig, auf dem mainstreamsektor kaum vermarktbar,
gleichzeitig aber auch wunderschön bereichernd bis zermürbend. hier
trifft die eingängigkeit von patrick wolf auf den frechen krach von
deerhof und das leiden eines robert smith auf die wut marilyn mansons.
nennt das ganze meinetwegen industrial-folk oder einfach nur klangart.
auch wenn "always" den zehn jahren bandgeschichte nichts neues hinzu
fügt, ist es doch immer wieder verwunderlich, das es diese in jeder
hinsicht spezielle band gibt, die auch mit dem achten album einfach
überzeugen kann. das cover des neuen albums ziert ein mit dem bandnamen
und albumtitel tätowierter körper. darauf heißt es schlicht "xiu xiu
- always". die symbolik und aussage wird einfach mal kopfnickend hingenommen.
(mike witschi)
xiu
xiu @ myspace
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