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yeasayer - fragrant world

(mute/good to go)

yeasayer - fragrant worldnein, es ist nicht dave gahan, der die ersten verse des neuen yeasayers albums singt. das ist schade, denn isbesondere 'ultra' beginne ich zu vermissen. ich werde es gleich im anschluss an diese rezension hören. fühlte man sich gerade noch an depeche mode erinnert, wirft einen der zweite track auf 'fragrant world', dem neuen album des brooklyner elektrotrios yeasayer, gewaltig aus der balance. als 'dystopischer r'n'b' definiert, musizieren chris keating, ira wolf-tuton und anand wilder auf ihrem jüngsten werk mit synthesizern, 'handclap-figuren' und drummaschinen; gitarren sind beinahe vollkommen aus den basteleien verschwunden. ich lese von 'genre-mashing', von 'dusky-pop, jittery funk' bis hin zu 'dystopian r'n'b', eben jenen tradierten genres, auf denen unsere heutige musik aufbaut. ich komme mir ein wenig verloren vor, in der weiten welt der elektronischen musik, fühle mich an die mickey maus experimente der battles erinnert und doch dominiert auf 'fragrant world' dieser unerträgliche funk, dieser unabdingbare wille, etwas neues schaffen zu wollen. da staune ich nicht einmal mehr, wenn ich lese, dass 'die vokalen beiträge von anand wilder in 'blue paper' gechillt über drone-synths schweben und in 'devil and the dead' in beat-staccato verwoben sind'. das ist natürlich stark! vermutlich werden elektrofans 'fragrant world' lieben: die aufmerksamkeit, die yeasayer den kleinen details widmen, den elektroschnipseln, und die verweise auf genres, deren namen ich bereits wieder vergessen habe. eines muss ich anerkennen: so furchtbar funkig und beatig das album sein mag, gelingt es dem brooklyner trio, die songs nicht zu überfrachten. die basteleien bleiben überschaubar. selbst wenn 'genre-mashing' hier stattfindet, dann geschieht dies sehr zurückhaltend. keine selbstverständlichkeit in dieser unüberschaubaren eigenen welt.

jf

yeasayer @ myspace