(100%/alive)
die
ersten takte von "money and heaven" lassen mich stutzen: bitte
nicht noch einer von diesen mit synthieorgeln vollgestopften retrobands.
doch der opener von "healing music", dem ersten album der
beiden finnen tapio und matti, überrascht mich dann doch mit seiner engängigkeit
und ich erwische mich dabei, wie ich anfange mit dem fuß zu wippen.
ambient electro, 80er beats und ein hauch fleetwood mac trifft arcade
fire - so die grundidee.
und auch wenn mich die platte erst beim zweiten, dritten mal hören überzeugen
konnte, geht das konzept auf: stimmungsvolle songs die mit einfachen
klängen große emotionen hervorrufen. abwechsungsreiche, teilweise schon
gewagte brüche in den stilwechseln. ein hauch new wave hier, eine prise
der großartigen "we are augustines" dort – und wer genau hinhört findet
auch eine portion "day and age" von "the killers".
kommt der song "the colours" noch mit traurig bis aufstrebend
wirkenden orgel, folkparts und etwas überzogenen synthesizern daher,
bringt mich "dancing in the skies" direkt zum lachen. tolles
zusammenspiel zwischen schnellen drums und synthieabfolgen und einem
feinen refrain, der ins ohr und die füße geht. simpel, aber so geht’s.
"burden" und "empty love song" stehen dem in nichts nach - für mich die
highlights, wenn auch die "normalsten" songs der platte.
"zebra and snake" wollen jedem song einen "heilenden und emotionalen
touch" mitgeben. dies fuktioniert gut, doch scheint es so nach
einige durchläufen so, als wollten die beiden finnen ihr gesamtes arsenal
an musikleidenschaft auf einmal verschießen. das macht zwar spaß, doch
man sollte der platte und den songs die notwendige zeit geben - nach
einem musikalisch geradlinigen konzept sucht man auf "healing music"
vergeblich. insgesamt eine mehr als ordentliche platte, die es schafft
sich abzuheben - ich bin gespannt, auf welche ihrer musikalischen heilmittel
sich "zebra and snake" in zukunft verlassen.
(markus nüsse)
zebra
and snake @ myspace
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