(clouds hill)
hoppla.
wie muss ich nach dem ersten hören von "uncanny valley" beim
lesen der presseinfo feststellen? allie stammt aus deutschen landen
und lebt derzeit in berlin... mmh, hätte ich erstmal nicht gedacht,
auch wenn mich sein gleichförmiger flüstergesang durchaus an heimische
kollegen wie finn und maximilian hecker erinnert... und womit wir bereits
den einstieg in das immerhin schon dritte album von allie getan hätten.
tatsächlich lassen sich zu den beiden genannten kollegen zweierlei parallelen
ziehen. zum einen assoziiert der leise bisweilen kaum noch zu verstehende
gesang auch bei allie schnell etwas fragiles, introvertiertes und melancholisches
in die musik. zum anderen aber entkommt auch allie ähnlich den beiden
anderen solokünstlern auf "uncanny valley" der musikalisch
recht eng gefassten singer-songwriter-klappe. treffender scheint mir
sein sound mit dem begriff "folktronic" umschrieben zu sein,
denn wird die akustische gitarre immer wieder durch elektronische spielereien
und collagenhafte geräuschschleifen unterlegt, fast als hätten badly
drawn boy und aphex twin es zusammen getan. das mir dabei die arrangements
teilweise zu unaufgeräumt verwaschen und etwas überladen klingen - wie
etwa beim opener "patti" oder "try to hold her hand one
day" - mag man als geschmackssache verbuchen, nicht aber, das die
wiederholte vernachlässigung eines melodiebogens auf kosten der ausdruckstärke
geht und teile des albums so unberührt durchrauschen lässt. obwohl sich
auch sehr schöne songs wie "mayo" oder "number 1"
finden, macht es allie dem hörer nicht unbedingt leicht einen zugang
zu seinem "uncanny valley" zu finden, und wer möchte, darf
darin durchaus so etwas wie kalkül vermuten. zumindest aber ist seiner
musik eine gewisse verschlossenheit immanent und der grad schmal, potentielle
interessierte hörer abzuweisen oder der aufforderung, sich der musik
(trotzdem) zuzuwenden und aktiv zu erschließen...
(mf)
allie
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