ascetic - self initiation

(golden antenna/broken silence)
grundsätzlich
ist es nicht schlecht, was die australier ascetic hier mit "self
initiation" vorlegen. allerdings ist es ein problem, dass der "markt"
gerade mal wieder mit wirklich erstklassischen cold wave bzw. post punk
bands bands geflutet ist, egal ob sie nun lebanon hanover, cold showers,
frustration oder linea aspera heißen. die konkurrenz ist also groß und
da besonders zu punkten nicht unbedingt einfach, auch wenn man ergänzen
muss, dass alle genannten combos so etwas wie ihre eigene nische besetzen
und relativ trennscharf voneinander unterschieden werden können. das
trio ascetic ist da so etwas wie die erdige eher verschleppt dahin kriechende
variante und knüpft im besten sinne an den krachigen basslastigen post
punk etwa von bauhaus an. zieht man weiter den vergleich zu den britischen
waveaffinen bands der mid-2000er, so klingen diese gegen den kompromisslosen
sound von ascetic rückblickend meist nur wie poppige milchgesichter.
ascetic lassen sich an dieser stelle nichts zu schulden kommen und ziehen
diese - teils durchaus auch an den nerven zehrende - musikalische ausrichtung
auf "self initation" konsequent durch. allerdings ist genau
das auch wiederholt das problem dieses albums. etwas mehr zugänglich-
und interpoleske poppigkeit - ebenfalls im besten sinne - hätte einigen
songs ohne frage gut getan. sicherlich ist es ein anspruchsvolles unterfangen,
atmosphärische tiefe mit so etwas wie einer hookline und melodie zu
verbinden, aber es ist nicht unmöglich! zumal es den - zugegeben - guten
ansätzen von ascetic mehr nachdruck verleihen könnte, da bin ich mir
sicher...
(mf)
ascetic
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