(saddle creek/cargo)
wild
und rotzig beginn "chain letters", das neue, das zweite album von big
harp. rau wie die 70er, dröhnt chris senseneys stimme zu uns vor: "you
can't save them all". zwischen trotz und traurigkeit, ein wenig weltverloren,
von kreischenden gitarren begleitet, singt senseney seine songs. songs,
die er gemeinsam mit seiner frau, stefanie drootin-senseney geschrieben
und komponiert hat. "white hat", das debutalbum von big harp erschien
2010 auf saddle creek. ein zurückhaltendes werk, das die von stef geliebten
folktraditionen ihrer heimat betont und dabei ähnlich wie das vergleichsweise
dreckigere "chain letters" ein understatement ist. chris wünscht sich
wie cohen als frontman der pixies zu klingen. ganz abwegig ist diese
obskure überlegung nicht, wenn man "chain letters" hört. doch big harp
sind näher an country und folktraditionen und - vielleicht ganz unbewusst
- näher am blues des südens, als cohen und die pixies dies jemals waren.
aufregend ist diese mischung, dr john, captain beefheart und co lassen
grüßen. und dann ist da noch dieser saddle creek sound. abgemischt von
mike mogis hören wir ganz in der tradition des labels ein wenig die weltflucht
von bright eyes, the good life und weiteren bekannten. trotz der zahlreichen
reminiszenzen ist "chain letters" ein sehr selbständiges album, das sich
logisch in den saddle creek katalog einsortiert und doch fern ab von
dem uns so bekannten sound liegt. eine reise von la nach omaha und zurück,
vielleicht mit einem wochenendausflug nach lousiana. alles ganz fantastisch!
jf
big
harp @ web
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