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the black angels - indigo meadow

(blue horizon/soulfood)

the black angels - indigo meadowlängst haben sich the black angels aus austin/texas - neben bands wie the warlocks, darker my love oder the brian jonestown massacre - einen der ersten plätze in der globalen psychedelic-rock-szene erspielt. zum einen ist dies ihrer starken live-präsenz, zum anderen ihrer einzigartigen, düsteren, pulsierenden stimmung und den lyrischem gehalt der texte ihres sängers alex maas, welche in guten momenten durchaus an die poesie eines jim morrison erinnern, zu verdanken. auch auf ihrem vierten studioalbum bleiben die zu einem quartett geschrumpften the black angels ihrem grundsound mit seinen organischen ecken und kanten treu, der sich gerne an 13th floor elevators, velvet underground sowie the doors anlehnt und transportieren ihre aus den drogengeschwängerten 60s geprägten oden in mantrajesken und kaleidoskopischen klangbildern in die zukunft. während sich gerade hippe psychedelic-pop newcomer wie foxygen oder temples eher dem flowerpop der soften blumenkinder à la the byrds, beach boys, beatles (gähn), animals oder kinks hingeben, transzendieren the black angels weiter stilsicher und völlig stoisch zwischen den grenzen des 60s psychedlic, shoegaze und drone-blues herum. sie scheren sich ein dreck um klischeevorwürfe und meinen es ernst. die alben der the black angels gilt es im ganzen zu hören und so haben sie uns auch auf "indigo meadow" mal wieder die single für die indiedisco verweigert. ok, vielleicht schafft es ja die erste auskopplung des albums, das düstere "don’t play with guns", was ironischerweise vier tage vor dem grausamen aurora/colorado-massaker veröffentlicht wurde. auch in anderen songs, wie etwa "war on holiday" oder "broken soldier" bezieht die band nun viel deutlicher als je zuvor politisch und sozialkritisch klar position.
im bezug auf das arrangement ist "indigo meadow" ähnlich wie sein vorgänger "phosphene dream" gelagert, lediglich die sonst so typischen und prägnanten fuzz-gitarrenwände wurden etwas zurückgefahren, was einigen songs sogar ganz gut tut. the black angels haben es sich anscheinend in der neo-psychedelic-szene mittlerweile einfach zu gemütlich gemacht, als das sie dort noch mal raus wollten und sind nach wie vor zu sehr retro um noch einmal zu einer wirklich guten, progressiven avantgarde-band zu mutieren. dafür bieten sie uns nun schon seit vier alben den passenden soundtrack für drogenvernebelte nächte und sind schlicht unverkennbar gut gemachter "hippie-shit".
(benny ruess)

the black angels @ world wide web