cheatahs - extended plays

(wichita/rough trade)
das
re-release der ersten beiden eps von cheatahs auf "extended plays"
über wichita records dürfte eine der ersten schönen musikalischen überraschungen
des frühjahrs 2013 sein. die band um den charismatischen kanadier nathan
hewitt und dem dresdener drummer marc raue darf man ganz ungeniert als
die hoffnungsvollsten vertreter des indierocks 2013 bezeichnen. völlig
losgelöst vom gefühlsduseligen befindlichkeitspop der allenthalben immer
noch grasiert besinnt sich das internationale quartett (ein kanadier,
ein amerikaner, ein engländer und ein deutscher), welches in london
residiert, auf die wurzeln dessen was in den frühen 90ern druckvoller
von grunge und shoegaze beinflussten gitarrenrock ausmachte. und das
ohne dabei zu sehr in die retrofalle zu tappen. swervedriver, the posies
oder auch dinosaur jr. lassen am horizont zwar grüßen, doch selten hat
eine band so charmant und gekonnt den bogen von nirvana zu my bloody
valentine geschlagen wie cheatahs. besonders die stellenweise brilliante
melodieführung und das gefühl für wohldosierten pathos an den richtigen
stellen und momenten macht die ganze stärke dieser band aus. songs wie
"the swan" oder "coared" klingen wie vergessene
großartige indierock-shoegazer-klassiker. wem nach der ganzen glatt-
und weichspülung des indiepops der letzten jahre endlich mal wieder
nach wirklich gutem noisy gitarrenrock gelüstet, dürfte in cheatahs
definitiv neue helden finden. "extended plays" war nur der
appetizer, denn das von gil norton (pixies, radiohead, foo fighters)
produzierte debut-album erscheint in diesem sommer. cheatahs sind definitiv
eine der bands, die das rüstzeug dafür haben endlich wieder was neues
und frisches auf den mittlerweile etwas verkrusteten und zu oft doch
arg rocklosen indiepop-pfaden lostreten zu können.
"hey, hey, my my..."! neil young hat also doch wieder recht
gehabt. ein glück!
(benny ruess)
cheatahs
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