(glitterhouse/indigo)
ein
klassiker des amerikanischen indierocks wird wieder neu aufgelegt. 1992
brachten come aus boston ihr debutalbum "eleven: eleven" heraus.
in zeiten in denen grunge am siedepunkt und college rock im anrollen
waren, war dieses album so was wie eine symbiose aus beiden genres.
dazu tat die huldigung der band durch ikonen wie kurt cobain, dinosaur
jr. oder bob mould ihr übriges und zog schnell die aufmerksamkeit der
kritikergilde nach sich. die platte war tatsächlisch eine zäsur im amerikanischen
indierock und wurde gar nicht mal zu unrecht als meilenstein abgefeiert,
obwohl die tolle debutsingle "car" - damals noch auf sub pop
- nicht auf dem debut war. heute mag "eleven: eleven" relatig
gewöhnlich klingen und bei vielen in der schublade garage-grunge-pop
abgelegt werden, doch sollte man nie vergessen, das dieses album damals
vielen anderen, dann später wesentlich erfolgreicheren bands, die tür
in den kritikerfokus öffnete. sängerin thalia zedek wurde mit ihrer
rauen whiskey-gesalbten stimme damals als die neue patti smith abgefeiert.
leider hatten come aber ein problem: sie hatten bis auf ihre debutsingle
keine weitere wirkliche hit-single, die es in die college-radiocharts,
geschweige denn auf die indie-dancefloors geschafft hätte. auch fielen
ihre weiteren alben im vergleich zum debut arg ab, was sicher auch am
exzessiven drogengeschwängerten leben der band gelegen haben mag. heute
hat man come, die einst auch von steve malkmus als eine der prägendsten
lieblingsbands von pavement genannt wurde, fast vergessen. umso schöner
ist es, das glitterhouse /matador dieses feine zeitdokument wiederveröffentlicht
hat. wer die entwicklung alternativer nordamerikanischer gitarrenrockmusik
der 90er verstehen will wird daher an "eleven: eleven" nicht
vorbeikommen.
(benny ruess)
come
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