(v2/universal)
auch
nach zwei alben sind die manchester-jungs von the courteeners - im gegensatz
zu ihrer heimat - hierzulande immer noch ein kleines britpop-licht.
das könnte sich eventuell mit ihrem neuen album "anna" ändern.
dabei schaffen sie es mittlerweile in nordengland durch ihren formidablen
live-ruf mal locker 10000 leute zu ihren konzerten zu aktivieren.
hatte man bei dem doch etwas schlaffen vorgänger "falcon"
sorge, es würde sich bei the courteeners doch nur um eine britpop-eintagsfliege
handeln, so überzeugt ihr dritter und bisher bester langspieler "anna"
eigentlich auf ganzer linie. vorausgesetzt, man hat, wie ich, immer
noch große freude und gefallen an hymnischem, großkotzigem britrock,
wie ihn einst oasis oder embrace zelebrierten. klar, böse stimmen könnten
das ganze durchaus als durchgezirkelten stadionrock abtun, der sich
an den altbekannten zutaten bedient mit denen bands wie kings of leon
oder biffy clyro heute weltweit immer größere erfolge einfahren.
doch eins sollte man bedenken: the courteeners wollen keine kopflastige
musik machen, sondern hymnische gute popsongs, die freude machen und
unterhalten. und das ist frontman liam fray und seinen mannen vortrefflich
gelungen. "save rosemary in time", "are you in love with
a notion" oder "here come the young men" sind die singles
die sicher ihren festen platz auf den indie-und britpop-parties 2013
finden werden. auch die stampfende hymne "van der graaff"
hat das zeug zum radio-hit. komisch, das ausgerechnet die erste single
"lose control" die vielleicht schwächste nummer auf dem album
ist. wer also einfach eine gute britpop-platte sucht, die spaß macht,
mitgröhlhymnen bietet und keine angst vor gutem pathos hat, kann bei
"anna" bedenkenlos zugreifen, ist es doch definitiv eine der
ersten richtig guten britrock-alben im neuen jahr 2013.
(benny ruess)
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