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frankie & the heartstrings - the days run away

(wichita/pias)

frankie and the heartstrings - the days run awaydie band aus sunderland um sänger frankie francis hat nach dem etwas schlappen debut vor drei jahren, welches eigentlich nur der nme würdigte, ihre lehren gezogen und mit ex-suede-gitarristen bernard butler als produzenten eine überraschend frische und druckvoll charmante powerpop-platte in britpop-tradition herausgebracht. ganz unverkrampft und ohne zu sehr zu kopieren werden auf "the days run away" reichhaltige zitate von buzzcocks, the smiths, orange juice und the auteurs aufgenommen. frankie & the heartstrings haben hier vortrefflich aufgegriffen was indie-gitarrenpop ausmacht und tragen dessen soul in sich. ähnlich wie ihre kollegen von maximo park pfeifen sie auf zeitgeistige trends. stattdessen bescheren sie den gemeinen indiepophörern feine typische nordenglische pophymnen wie "that girl, that scene", "i still follow you" oder das niedliche an the pastels erinnernde "invitation". vor 15 jahren hätte "the days run away" sicherlich das zeug zu einer kultplatte gehabt. und endlich mal eine scheibe einer neuen indiepop-band deren zweites album das debut um längen schlägt. davor muß man auch mal den hut ziehen.
(benny ruess)

mit "hunger" schafften sie es 2011 nicht nur in eine tv-werbung sondern auch in die top 40 uk charts. der fröhlich-unbeschwerte gittarren-indie-pop ging damals schon direkt ins ohr. mit "the days run away" machen die fünf jungs aus sunderland nun nahtlos dort weiter, wo sie aufgehört haben. herausgekommen ist mit sicherheit kein album für die hall of fame und ohne lyrics für die ewigkeit. aber "the days run away" macht nicht nur - gerade in der so trist-verregneten vorsommerzeit - verdammt viel
lust auf sommer und sonne, sondern weiß dabei an einigen stellen auch zu überraschen. die einflüsse der mitproduzierenden britpop legende bernard butler (suede) sind spürbar. der im brit-pop stil gehaltene opener "i still follow you" geht straight in die beine und "that girl, that scene" wird von 50er gittarrenriffs beherrscht. sowieso scheint gitarrist michael mcknight eine gewisse affektion zu johnny marr zu haben, was insbesondere auf dem track "right noises" zu hören ist. und auch wenn ich bei so einigen songs an die smiths denken muss ("nothing our way") erinnert mich der flow der platte eher an die frühen strokes oder maximo parks "a certain trigger".
neben einer gehörigen portion gute laune bietet "the days run away" allerdings wenig innovation. gitarrist mcknight schafft es zwar immer wieder zu überraschen, doch frontmann frankie francis nicht wirklich der platte ein herz zu geben.
ruhigere stücke wie "losing a friend" oder "the first boy" sind dank oder gerade wegen glockenspiel und co. einfach etwas dick aufgetragen und bieten nicht die lyrische tiefe um im kopf oder herz zu bleiben. allein am ende klappt dieses overacting wunderbar. "light that breaks" sticht heraus und funktioniert als duett mit sarah hall ("lets buy happiness") richtig gut und schließt "the days run away" wunderbar ab. neben den beiden
openern das highlight das platte! schade nur, dass ansonsten nicht viel hängen bleibt. ein gutes album für das, was es tun soll. mehr nicht, aber das reicht ja auch manchmal.
(markus nüsse)

frankie and the heartstrings @ world wide web