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ghostpoet - some i so i say light

(pias)

ghostpoet - some i so i say lightmanche platten sind so schwer, wie ein sehr alter rotwein oder sperrig wie der kleiderschrank von paris hilton (achtung mutmaßung).
jedenfalls ist das neue album von ghostpoet, dem 30jährigen sänger und produzenten aus london, hierfür ein paradebeispiel.
die ersten beats sind metallisch, dazu kommt ein wiederkehrendes sonores fiepen, bevor ein schlecht gelaunter ghostpoet über das leider ungeile, weil unsexy leben als frittenbudenangestellter reflektiert. eine richtige bezeichnung für das, was er da mit seiner stimme anstellt, ist gar nicht leicht zu finden, denn rap kann man es mangels flow kaum nennen. es ist eher eine art gemurmel, das bei einer weniger interessanten stimme leicht zum musikalischen sondermüll werden würde.
die stimmung im ersten track ist wie auch auf dem gesamten album latent deprimiert bis genervt, ein wenig so wie nach einer durchfeierten nacht in einem teuren club, bei der man bis dato massig geld und gehirnzellen rausgehaun hat. und nun ist es mittelfrüh am morgen, der club ist quasi leer, man sieht den dreck auf dem boden, die letzten druffis tanzen noch, der abend selbst war auch viel weniger schön als erhofft und nun klopft schon der kater an die hirninnenwand.
also alles in allem das gegenteil von feelgood musik und dementsprechend hart ist es, das album am stück durchzuhören.
dabei bilden die immer etwas verschlafen klingende stimme und die verwendeten loops und beats eine symbiose der düsteren, hoffnungsarmen art. es klingt urban im sinne von graffitibesprühten industrieruinen und schlecht beleuchteten u-bahnstationen.
dennoch kommt man nicht umhin die vielschichtigkeit des albums zu bewundern, die sich natürlich nicht beim ersten hören erschließt – also schwere kost, aber lohnende.
(da)

ghostpoet @ world wide web