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grafzahl - der rückzug ins private

(tumbleweed records)

grafzahl - der rückzug ins privatedas schraddeln hat mit dem neuen album von grafzahl ein ende. die neuen lieder klingen etwas gelassener und weniger lofi, aber lauscht man den schönen popsongs, meint man doch noch irgendwo nuancen der rotzigkeit von damals zu hören. vielleicht vollzogen rotz und schrammel lediglich einen rückzug ins private. textlich sind grafzahl aber noch immer die netten spinner, deren lieder mit sympathischen sticheleien gespickt sind. insgesamt vielleicht ein wenig eine etwas weniger spleenige version von peter licht. oder will man es etwas weniger charmant sagen: eine viel spleenigere version von sportfreunde stiller. egal welche vergleiche man zieht, ob man hier und da auch mal etwas bernd begemann oder tomte erkennen möchte, grafzahl sind eine band mit eigenem profil, witz und auch ernst, wenn es denn mal sein muss. zum beispiel wenn andere etwas zu sehr deutschtümeln oder wenns im leben etwas unangenehm wird, man neben sich steht und sich ganz sicher ist: "ich verschwinde, ich weiß nur noch nicht wohin." grafzahl können mit einer vielzahl kleiner punchlines auffahren, die allerdings nicht prollig punchen, sondern stattdessen zärtlich um die ohren wehen. das sind ganz sicher klasse jungen mit guten seelen.
(mike witschi)

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