johnny marr - the messenger
(warner)
johnny
marr, der mit morrissey und ihrer band the smiths die vielleicht besten
britischen popsongs der letzten 30 jahre schuf und so zur lebenden legende
geworden ist, hat nun - nachdem er sich in den letzten jahren bei bands
wie the cribs, modest mouse oder anderen projekten mit the healers,
electronic oder kirsty maccoll mehr oder minder erfolgreich verdingte
- sein erstes richtiges soloalbum auf den markt geworfen. warum aber
wurde er nun mit "the messenger" schon in den vorab-rezensionen
mit soviel häme bedacht? was haben die journalisten von einem der besten
pop/rock-gitarristen der gegenwart, einem der maßgeblich den gitarrensound
des indiepops prägte denn revolutionäres erwartet? johnny marr ist kein
begnadeter sänger, das wusste man doch schon vorher, daher ist das rumgejaule
über die schwächelnde sangeskraft völlig unangebracht und überflüssig.
dennoch erstaunt er mich mit "the messenger" umso mehr, da
er hier songs vom stapel lässt die mit der stimme eines steven patrick
morrissey nämlich auf jeden fall große britische pophits geworden wären.
so aber reicht es eben nur zu richtig guten songs auf denen marr sein
geniales talent an den sechs saiten demonstrieren kann. insgesamt hapert
es hier und da vielleicht an etwas mut zu mehr innovation und progressivität,
aber die hooklines von "lockdown", "the messenger",
"generate! generate!" sind einfach großartig. songs wie "european
me" oder "the right thing right" lassen einen im 80s-revival
baden und trotzdem klingt das album nie wirklich retro. "the messenger"
ist somit einfach ein zeitloses gutes abwechslungsreiches indie-britpopwerk,
dem an einigen stellen zwar etwas mehr kreativität gut getan hätte aber
widerum dem musikalischen zeitgeist sympathisch eine lange nase zeigt.
(benny ruess)
johnny
marr @ world wide web
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