leisure society - alone aboard the ark
(full time hobby/rough trade)
"gefickt
eingeschädelt". so oder so ähnlich hieß das in den 1990ern bei
samstag nacht auf rtl. und wie jene comedy show rückblickend die grenze
des guten geschmacks und des noch vertretbaren konsum des heute zum
schrott-tv verkommenen pivatfernsehens markierte, so bewegen sich auch
leisure society hier - auf ihrem dritten album "alone aboard the
ark" - immer scharf an der grenze des guten geschmacks entlang.
fast so als hätte ihr teils arg weichgespülter folkstoff sowas wie system,
frei verknüpft mit der frage "wie weit können wir es treiben, wie
können wir unsere arrangements noch luftiger, leichter, zarter gestalten?".
immer wieder entdecke ich mich dabei, den player auszumachen, nur um
dann mehrmals unverhofft und hinterrücks von den sieben briten und ihren
wunderbaren melodien und überraschenden arrangements überfallen zu werden,
höre etwa "fight for everyone" oder "forever shall we
wait". und schließlich froh zu sein es nicht gemacht zu haben!
so eröffnen the leisure society mit ihrem augenscheinlich recht harmlosen
folk doch ein unerwartet starkes spannungsfeld zwischen tiefgründig-
und beliebigkeit und halten mich damit bis zum ende von "alone
aboard the ark" interessiert und gespannt bei der stange.
(mf)
the
leisure society @ world wide web
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