(tinangel/indigo)
mit
baby dee und little annie haben zwei ausnahmekünstlerinnen zueinander
gefunden, deren jeweiligen biografien und kreatives schaffen schon einzeln
bände füllen könnten. gemeinsam bringen sie mit "state of grace" nun ein
recht kurzes album heraus, welches durch und durch beweist, dass hier
zwei charaktere miteinander musizieren, die einiges aus dem leben zu
berichten haben. das zelebrieren sie in zehn zwischen chanson, blues
und jazz pendelnden songs, die sich einer klassischen instrumentierung
bedienen. baby dees begnadetes klavierspiel, sanfte streicher, schleppende
drums oder auch mal eine orgel wie im song "pilgrim traveller", der
stark an tom waits erinnert, treiben die musikalischen erzählungen gelassen
voran und erzählen geschichten über das leiden, versagen oder die heimtücken
des lebens. am schönsten wird es dann, wenn es beim titeltrack "state
of grace" zu einem gesangsduett mit bonnie prince billy kommt. allein
dieser als gast auf einem album gilt ja als garant für etwas ganz großes.
und auch wenn es sich bei "state of grace" um etwas recht kleines ganz
großes handelt, lässt sich die reife und qualität in jeder songpassage
heraushören. sicherlich kein album, welches übertrieben gefeiert werden
muss, aber eine wertvolle veröffentlichung für leute, die sich die freude
am aufmerksamen zuhören noch nicht abgewöhnt haben.
(mike witschi)
little
annie and baby dee @ amazon
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