home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

mick harvey - four (acts of love)

(mute/goodtogo)

mick harvey - four (acts of love)auch auf seinem neuen langspieler bleibt sich mick harvey treu (alles andere wäre für einen fast 55jährigen musiker auch eine echte überraschung und kann schnell daneben gehen!). so sind seine "acts of love" vom sound wieder wesentlich im spannungsfeld von americana, blues und storytelling verortet. "four" ist dabei als inhaltliches konzeptalbum angelegt und erzählt in drei akten das werden und vergehen der romantischen liebe. puh! nach der musikalischen verarbeitung von verlust und tod auf seinem vorgängeralbum nun ein anderes gewichtiges lebensthema.
es ist spannend einem gestandenen künstler bei der bearbeitung solch essentieller fragestellungen zuzuhören und sich klar zu machen, mick harvey bei einer sehr persönlichen thematischen auseinandersetzung angesichts seines fortschreitenden lebensalters beizuwohnen.
allerdings gelingt mir der emotionale zugang zur musik eines mick harveys auch hier nur vereinzelt. dafür ist das songwriting des ehemaligen birthday party- und bad seeds mitgliedes auch auf "four" einfach zu reduziert und meist jegliche melodie und hookline vermeidend. es wird einem damit - für meinen geschmack - unnötig schwer gemacht, sich einfach von der musik berühren zu lassen und sich so "einzuklinken". es mag daher auch nicht verwundern, dass mir "four" an der ein oder anderen stelle zu verkopft klingt. etwas mehr melancholie und pathos hätten diesem konzeptalbum sicher gut getan, aber das mag ein mick harvey durchaus anders sehen. so sind es denn auch hier diese kleinen musikalisch etwas mehr ausufernden schwelgerischen songs, die mich einfangen (z. b. "i wish that i were stone" oder "praise the earth") und bei mir einen zwar nicht gerade überschwenglichen aber ganz zufriendenen gesamteindruck hinterlassen.
(mf)

mick harvey @ world wide web