milo greene - milo greene

(atlantic records/warner)
wenn
man dem debut des musiker-kollektivs aus dem süden kaliforniens lauscht,
könnte könnte man milo greene schnell ins fahrwasser von dry the river
oder arcade fire einsortieren. problem? die genannten bands haben im
gegensatz zu milo greene ecken und kanten und schaffen es spannungsbögen
aus soundwänden zu erzeugen. vier ehemalige bandleader und ein schlagzeuger
schaffen einen höchstens netten vertäumten backpacker-soundtrack im
dreampop-design mit folk-pop und jazz-harmonischen einflüssen, wobei
der melancholische wohlfühlfaktor erstmal oberstes gebot zu sein scheint.
dazu wohlakzentuierte chorpassagen die versuchen einen gefühlvoll einzulullen.
doch gerade das gelingt leider nicht immer. so nett sich der gesamtsound
anfühlt, eine einprägende und catchy hookline bleibt viel zu selten
im kopf hängen. die band sei stolz, das sie keinen fixpunkt habe, keinen
dominanten sänger, texter oder songwriter. tja, aber genau darin liegt
ja das problem. wie war das mit den zu vielen egozentrischen köchen
die den brei verderben? bei aller kompositorischen vielfalt dieser band,
fragt man sich doch, wer dieses quintett mit seinem folkpop eigentlich
braucht? klar, leute die den letzten knorzöden alben von fleet foxes
und local natives noch was positives abgewinnen konnten, werden wahrscheinlich
auch zu milo greene fröhlich mitwippen können. mir schimmert dabei einfach
zu sehr das abgezirkelte konzept der band durch, auf einer gerade angesagten
welle mitzureiten. und auf albumlänge gesellt sich schließlich auch
noch der ekelhafte geschmack eines aufgesetzten mucker-gewichses dazu.
eben die perfekte fahrstuhlmusik für indie-folkpop-fans. na, dann viel
spaß damit...
(benny ruess)
milo
greene @ world wide web
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