(rock action/pias)
"les
revenants" ist eine französische fernsehserie. adaptiert von robin campillos
gleichnamigem film (2004), erzählt sie die fantastische geschichte von
ungewöhnlichen begebenheiten, die in einem kleinen französischen bergdorf
vor sich gehen. nach einem tragischen busunfall erscheinen die dabei
tödlich verunglückten kinder im dorf, unwissend, dass sie gestorben
sind.
mogwai veröffentlichen mit "les revenants" nicht nur ihr dreizehntes
album (sieben studio alben, zwei soundtracks, ein live album und zwei
remix alben), sondern führen auch ihre hochwertigen soundtrackarbeiten
(u.a. das hochgelobte "zidane: a 21st century portrait") fort. dabei
gelingt es den schottischen musikern, ihre musik weiterzuentwickeln,
den so charismatischen post-rock, der mogwai bekannt gemacht hat, zu
dekonstruieren, ohne den bezug zur eigenen musikgeschichte zu verlieren.
die gitarrenwände, die schichten aus klangkunst, die sich bei mogwai
immer zwischen rauer brutalität und zerbrechlichen einzelklängen bewegen,
werden aufgelöst: "their familiar layers of textual guitar have been
stripped away, allowing isolated piano and keys to wander with grip-like
tension through the fourteen tracks." einzelne instrumente geben melodien
vor, die sich in klangvielfalten verlieren, nur um sich später wiederzufinden.
mogwai schaffen einfühlsame, atmosphärische dichte kompositionen, zurückhaltend,
ab und an ein wenig nervös, ganz der geschichte, die "les revenants"
erzählt, entsprechend.
den höhepunkt des großartigen albums stellt der song "what are they doing
in heaven today" dar. eine cover version des washington phillips liedes,
gospelsänger im texas der 1920er jahre. ursprünglich als tribut an jack
rose geplant, hören wir mehrstimmigen gesang, der sich in hypnotischen
wiederholungen verliert. beruhigend wie beunruhigend verlieren sich
mogwai in einer für die band ungewöhnlich klaren songstruktur - in einer
neuen welt, die der mogwai welt letztlich doch nicht so fern ist, wie
sie scheint.
jf
mogwai
@ web
|
|