my sister grenadine - spare parts

(solaris empire/broken silence)
schon
fast beängstigend wie kompromisslos my sister grenadine auch auf ihrem
dritten werk musizieren. mag draußen der indiedance den kids blutende
ohren bescheren, uns brooklyn mit dem ein oder anderen kreischenden
noisegewitter eine kleine persönliche hölle bereiten und mögen sich
all die traurigen bärtigen softies dieser welt weiter selber einlullen.
vincenz kokot und seine beiden mitstreiter angelina kartsaki und felix
koch interessiert all das offensichtlich nicht die bohne. nur folgerichtig,
dass das trio mit "spare parts" da weiter macht wo "subtitles
& paper planes" 2010 endete. aus dem zusammenspiel von ukulele,
geige und trompete unter vereinzelter hinzunahme perkussiver elemente
entwerfen sie einen überaus reduzierten - und darin teils fast schmerzend
harten wie ehrlichen - folk, wie ich ihn selten gehört habe. schleicht
sich dann - wenn auch nur vereinzelt - eine kleine melodie in den kehligen
gesang kokots, so bin ich fast dankbar für diesen kleinen schritt richtung
hörerfreundlichkeit und möchte mich daran wärmen wie an einem kleinem
feuer in einer frostigen nacht unter freiem himmel. my sister grenadine
ziehen mich mit ihrer intensiven wie gnadenlosen reduktion zeitweise
aus bis aufs hemd und darauf muss man sich einlassen können und wollen!
(mf)
my
sister grenadine @ world wide web
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